pm rondell 1RHo, 22.12.2021

Pressemitteilung Rondell; Bericht für OV

So bekommt Kunststoffabfall ein neues Leben

Industriemuseum zeigt, was mit Verpackungen aus der gelben Tonne passiert /
Neues Exponat „Kreis-Lauf“ entsteht in Kooperation mit Pöppelmann

Die Kreislaufwirtschaft ist das Wirtschaftsmodell der Zukunft.  Doch was genau bedeutet das eigentlich? Näheres ist jetzt im Industriemuseum Lohne zu erfahren. Mit der Erweiterung des Museumsbaus entstand hier Platz für ein neues Exponat namens „Kreis-Lauf“ in Form eines Rondells in der Kunststoff-Dauerausstellung: Es zeigt, wie Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffbranche funktioniert – und zwar schon jetzt und hier im Oldenburger Münsterland. Dieser neue Ausstellungsbeitrag entstand im Rahmen einer Projektkooperation, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens Pöppelmann.   

Wie könnte man das Thema „Kunststoff und Nachhaltigkeit“ im Museum aufgreifen? Mit dieser Frage hatte sich das Museumteam an das Unternehmen Pöppelmann gewandt. Anlass waren Gespräche mit Besuchern, wie Museumsleiterin Ulrike Hagemeier berichtet: „Viele äußern sich erstaunt über die große Vielfalt an Kunststoffprodukten, die in Lohne hergestellt werden. Gleichzeitig werden aber auch kritische Fragen thematisiert. Der Plastikmüll in den Weltmeeren wird häufig angesprochen oder auch bezweifelt, dass der Müll aus den gelben Säcken wirklich recycelt wird.“  Auch ihr ehrenamtlicher Kollege im Leitungsteam, Benno Dräger, hält es für sehr wichtig, solche Fragen im Rahmen der Museumsarbeit aufzugreifen. Er betont: „Wir wollen nicht nur zurück in die Geschichte, sondern auch in die Zukunft blicken und in den Dialog darüber treten.“   

Im Unternehmen Pöppelmann, dem Museum seit jeher eng verbunden, sieht man das genauso.  Pöppelmann-Geschäftsführer Matthias Lesch erklärt: „Die Geschichte der Kunststoffindustrie in der Region wird im Museum sehr anschaulich nachvollziehbar gemacht.  Da ist es naheliegend, hier ebenfalls das wichtigste aktuelle und zukünftige Thema unserer Branche, nämlich die Transformation zur Kreislaufwirtschaft, darzustellen. Denn auch daran sind viele lokale Unternehmen führend beteiligt.“

Für das Projektteam, das sich kurz darauf bei Pöppelmann zusammenfand, war klar: Der geplante Ausstellungsbeitrag sollte vor allem auch diese Gemeinschaftlichkeit der Herausforderung Kreislaufwirtschaft für alle Beteiligten – sowohl aus Wirtschaft wie auch aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft – deutlich machen. „Um Kreislaufwirtschaft umzusetzen, brauchen wir auf allen Ebenen Mitstreiter“, betont Pöppelmann-Marketingleiterin Julia Uptmoor, die mit der Projektleitung beauftragt wurde. „Es war uns von Anfang sehr wichtig, lokale und regionale Partner mit einzubeziehen. Wir wollen den Museumsbesuchern einen Blick hinter sonst verschlossene Türen ermöglichen und zeigen, wie Recycling funktioniert: Und zwar nicht irgendwo, sondern bei uns vor Ort.“    

So entstand die Idee für ein Rondell mit einer Fotostory, die im buchstäblichen „Kreis-Lauf“ den Weg eines Quarkbechers vom Gebrauch bis zur Wiederverwertung des Verpackungsmaterials erzählt. Die Geschichte beginnt mit dem Griff eines Kunden zu einem Quarkbecher im Kühlregal des Lohner Markant-Marktes. Und hier endet sie auch – mit dem Kauf eines Basilikumtopfs, hergestellt aus wiederverwerteten Kunststoffabfällen, und zwar lediglich ein paar hundert Meter weiter an der Bakumer Straße in der Halle 14 im Pöppelmann-Werk 1. Der Kreislauf schließt sich; auch für die Museumsbesucher, die ihn umrundet haben.

Aufgenommen wurden die Fotos an den Originalschauplätzen – neben dem Markant-Markt Lohne gehören dazu auch die Unternehmen Siemer Entsorgung Vechta, Sortierkontor Bremen, SystecPlastics Hörstel, Pöppelmann TEKU und die Gartenbauzentrale Papenburg (GBZ). In zwei Exkursen werden zudem zwei weitere Beispiele der Verarbeitung von Post-Consumer-Rezyklat aus gebrauchten Kunststoffprodukten im Landkreis Vechta vorgestellt: in den Unternehmen Thees Plastic Recycling Dinklage und LKR Reyclate in Vechta. Beteiligt sind auch die Unternehmen SL Recycling in Bakum, WELA-Plast in Goldenstedt sowie die Abfallwirtschaftsgesellschaft Landkreis Vechta (AWV).

Das Gesamtkonzept für die Gestaltung entwickelte Industriedesigner Christoph Majchszak, in der Fotostory übrigens als Kunde im Markant-Markt zu erkennen. Zusammen mit Grafik-Kollegin Margareta Schümann, die einen Großteil der Fotos aufnahm, unternahm er im vergangenen Sommer erlebnisreiche Exkursionen in die Welt des Recyclings – mit vielen interessanten Einblicken. „Mir war beispielsweise vorher nicht klar, wie gefürchtet besonders Akkus und Batterien oder auch nicht vollständig geleerte Sprühdosen in den Sortieranlagen sind. Regelmäßig kommt es dadurch zu Bränden und Explosionen, wenn sie fälschlicherweise in der gelben Tonne entsorgt wurden“, erzählt er vom Gespräch beim Foto-Shooting im Sortierkontor Bremen. Und natürlich wurde auch die Info über diese Brandgefahr mit in den Kreis-Lauf aufgenommen.  

Die Story auf der Außenseite wird auf der Innenseite des Rondells ergänzt durch Infografiken zum Thema Kreislaufwirtschaft, inklusive deren Bedeutung für den Klimaschutz. Im Projektteam, zu dem auch Stephanie Meyer (Grafik) und Ruth Honkomp-Willenbring (Unternehmenskommunikation) gehörten, war für diese detaillierten Hintergrundinformationen vor allem Benjamin Kampmann gefragt. Er ist bei Pöppelmann zentraler Ansprechpartner des Unternehmens für alle Aktivitäten rund um Fragen der Kreislaufwirtschaft. „Kunststoff ist ein Wertstoff“, macht er deutlich. Und: „Wir sehen die konsequente Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe als unseren größten Hebel, um auf unserem Weg zur Klimaneutralität die Nutzung von Rohöl für neue Kunststoffe und die Verbrennung von Kunststoffabfall zu reduzieren.“

Wie groß das Interesse an dieser Thematik ist, habe sich unlängst auch bei der von Pöppelmann und dem Museum gemeinsam veranstalteten Forscherwoche zum Thema Kunststoff gezeigt, betont Julia Uptmoor: „Vor allem bei den Jüngeren zählen Umwelt- und Klimaschutz zu den wichtigsten Themen in ihrem Leben. Denn sie werden in der Welt leben, die wir jetzt gestalten.“

 Infobox:

 Das Industrie Museum Lohne und die Galerie Luzie Uptmoor sind an beiden Weihnachtsfeiertagen jeweils in der Zeit von 14 – 18 Uhr geöffnet. Auch zwischen den Feiertagen ist der Besuch zu den üblichen Zeiten geöffnet: dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr; donnerstags bis 20 Uhr; Eintritt 3 Euro/ 2 Euro, Familienkarte 6 Euro.

Sonderausstellung "Messen und Wiegen"
Eröffnung am 3. 5. 2024

20240405 Messen und Wiegen

Demnächst

21 Apr

Vorführung der Tapetendruckmaschine - Öffentliche Führung "Rixheimer Tapeten - Handgedruckt"
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Nun ist es wieder soweit: Am Sonntag, dem 21.04.2024, um 15.00 Uhr, wird die Tapetenmaschine erneut vorgeführt! Die Gästeführerinnen Maria Quatmann und Hildegard Riesselmann wurden von Emile Intondi in der Kunst des Tapetendruckens unterwiesen und präsentieren am genannten Datum im großen Vortragsraum die über 200 Jahre alte Druckmaschine! Nachdem alle Interessierten einiges über die Geschichte der Firma „Zuber & Cie“ und der des Panoramatapetendruckes allgemein erfahren haben werden, kommt die Druckmaschine selbst zum Einsatz! Zunächst wird sie von unseren kundigen Gästeführerinnen bedient, danach haben die Gäste die Chance, selbst einmal zu drucken!

Die Präsentation der Druckmaschine ist als öffentliche Führung durch die Ausstellung „Rixheimer Tapeten – Handgedruckt“ zu verstehen: Anmeldungen sind daher nicht nötig. Es ist lediglich der übliche Museumseintritt zu entrichten.

22 Apr
Mitgliederversammlung
22.04.2024 19:00

Mitgliederversammlung des Heimatvereins Lohne im großen Vortragssaal

29 Apr
Mitgliederversammlung IML
29.04.2024 19:00

Die Mitgliederversammlung des Vereins IML findet um 19 Uhr im großen Vortragssaal statt.

20230420 MitgliederversIML 193706
Mitgliederversammlung 2023

IML Vorstand 2023
IML Vorstand

IML Termine 2024

logo transNachrichten aus dem Museum

  Das Industriemuseum hat seit dem 1. Oktober 2023 einen neuen Leiter, Herrn Raphael Schmitt        mehr....

  • Ein Federofen zum Ausprobieren

federofenIn der Dauerausstellung des Industriemuseums hat der Federofen einen besonderen Platz, gehört zu den wenigen Exponaten der Federbranche und stammt somit aus der ersten Phase der Industrialisierung der heimischen Region. Sein Alter wird vermutlich bei über 150 Jahren liegen.

Er diente zur Herstellung von Schreibfedern aus Gänsekielen. Die gesäuberten Federn wurden darin  in heißem Sand gehärtet und anschließend in weiteren Arbeitsgängen bearbeitet. Millionen von Schreibfedern wurden auf diese Weise in Lohne hergestellt und in alle Welt exportiert.

Im museumspädagogischen Programm des Museums können Schulklassen und Gruppen  einzelne Arbeitsschritte der Federproduktion ausprobieren. Und nun auch noch anschaulicher mit einem Nachbau eines Federofens. Alex Bödeker und Aloys Holthaus aus der Restaurierungsgruppe des Lohner Museums haben sich den Originalofen in der Ausstellung genau angesehen und in ihrer Ausführung  für ein ähnliches Aussehen und Größe gesorgt. In die kleine Brennkammer wurde allerdings eine Kochplatte eingesetzt. Und nun wird elektrisch der Sand erhitzt, weil ein kleines Torffeuer nicht umsetzbar gewesen wäre.  „Die ersten Versuche sind schon geglückt“, sagen sie, „wir müssen jetzt noch die genaue Wärmezufuhr ausprobieren und dann steht der Federofen den kleinen und großen Museumsbesuchern zum Ausprobieren zur Verfügung“.

  • So bekommt Kunststoffabfall ein neues Leben. Wir zeigen, was mit Verpackungen aus der gelben Tonne passiert /
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Lernort Museum

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Noch einmal in die Schule gehen wie früher

Noch einmal in die Schule

Museumsgästeführerin Karin Brinkmann gibt Schulunterricht in der Tagespflege St. Elisabeth in Lohne

Hanna Nordlohne, Leiterin der Tagespflege im Elisabethhaus, hatte die Idee, eine historische Schulstunde für ihre Tagesgäste im Elisabethhaus stattfinden zu lassen und hatte sich damit an das Industrie Museum Lohne gewandt. Und der Ortswechsel des bestehenden museumspädagogischem Programms wurde von den 15 Teilnehmerinnen im Alter von 65 – 100 Jahren gerne angenommen.

„Ich habe unseren Gästen erzählt, das Museum kommt zu uns. Neugierig und gespannt wurde die Gästeführerin Karin Brinkmann erwartet. Und dann ging es in Jugend und Kindheit zurück“, erzählt Hanna Nordlohne. mehr

 

 

 

 

Stegemann Schule
300 LBZH OsStegemann Schule300 realschule lohne300 overberg Vechta

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urkunde2022Das Industriemuseum Lohne hat es wieder geschafft: Zum dritten Mal nach 2007 und 2014 haben der Museumsverband Niedersachsen und Bremen gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung die Einrichtung mit dem Museumsgütesiegel Niedersachsen und Bremen ausgezeichnet. Urkunde und Plakette überreichte Wissenschafts- und Kulturminister Björn Thümler am Donnerstag in Anwesenheit von Dr. Johannes Janssen (Sparkassenstiftung) und Professor Dr. Rolf Wiese (Museumsverband) an die Lohner Museumsleiterin Ulrike Hagemeier (Foto. Links). Sie wurde vorn stellvertretenden Lohner Bürgermeister Norbert Bockstette (rechts) nach Hannover begleitet. Mehr....

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Seit Anbeginn sind ehrenamtliche Mitarbeiter im Industrie Museum Lohne tätig.
Waren es zunächst einige wenige engagierte Lohner, sind es mittlerweile
über 50 Frauen und Männer, die sich für „ihr“ Museum stark machen. Es wird
unter anderem inventarisiert, restauriert oder es werden Fotos eingescannt. mehr....
Gerne zeigen wir Ihnen die Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter im Museum.
ulrike 
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Raphael Schmitt

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